Digitale Medien in der frühen Bildung: „Ein Werkzeug im Bildungsprozess“
Interview mit Eva Reichert-Garschhammer, stellvertretende Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik München
Lässt sich schon im Kindergartenalter Medienkompetenz erlernen? Eva Reichert-Garschhammer meint ja. Die stellvertretende Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik München begreift digitales Lernen als Chance für den Kita-Alltag.
Mini-KIM / KIM
Auch Mädchen und Jungen im Kleinkind- und Kindergartenalter wachsen keineswegs medienfern auf. Bei der Mediennutzung von Zwei- bis Fünfjährigen spielen besonders das Fernsehen und (Bilder-) Bücher eine zentrale Rolle. Fast die Hälfte der Kinder dieser Altersgruppe (44 %) sieht jeden oder fast jeden Tag fern, 43 % beschäftigen sich (fast) täglich mit einem Buch. Im Altersverlauf zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Präferenzen: Während für die Mehrheit der Zwei- bis Dreijährigen Bücher unverzichtbar sind, ist für die Vier- und Fünfjährigen das Fernsehen das wichtigste Medium.
Kinder und digitale Medien: DJI-Studie zur Elternsicht
Ein Kurzbericht des bis Ende 2015 andauernden DJI-Projekts Digitale Medien: Beratungs-, Handlungs- und Regulierungsbedarf aus Elternperspektive stellt erste Ergebnisse und Analysen einer telefonischen Befragung von 2.810 Müttern und 1.940 Vätern vor. Berichtet wird über die Perspektive sowohl der Mütter als auch der Väter von 1- bis 8-jährigen Kindern auf die Internetnutzung und Interneterziehung ihres Kindes. Im Fokus stehen Unterstützungs- und Informationsbedarf sowie praktizierte Schutzmaßnahmen.
Medienbildung entlang der Bildungskette
Im Auftrag der Deutschen TelekomStiftung erstellte eine Expertengruppe um Birgit Eickelmann, Stefan Aufenanger und Bardo Herzig zum Thema “Medienbildung entlang der Bildungskette” ein Rahmenkonzept für eine subjektorientierte Förderung von Medienkompetenz im Bildungsverlauf von Kindern und Jugendlichen. Die darin formulierten Handlungsempfehlungen wenden sich an die Bildungspolitik in Bund und Ländern, sich gemeinsam mit den Kommunen ihrer Verantwortung zu stellen, um gemeinsame curriculare Rahmenbedingungen und Standards für eine Förderung von Medienkompetenz auf den Weg zu bringen. Ein Kapitel widmet sich der „Medienbildung in der frühen Kindheit“.
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Studie „Was Kinder sehen“
Das Fernsehen steht nach wie vor im Zentrum der Medienwelt von Kindern. Nachdem sich 2012 die Fernsehnutzung der Drei- bis 13-Jährigen spürbar verringert hatte, hat sich dieser Prozess 2013 verlangsamt. Den stärksten Reichweitenrückgang gab es bei den Sechs- bis Neunjährigen, während für die jüngste und älteste Altersgruppe leichte Zugewinne zu verzeichnen waren. Entsprechend blieb die durchschnittliche Sehdauer mit 89 Minuten nahezu stabil. Unverändert geblieben ist die Verweildauer: Wenn Kinder 2013 vom Fernsehen erreicht wurden, dann sahen sie durchschnittlich 162 Minuten fern, also mehr als zweieinhalb Stunden.
Link zur Studie: http://www.media-perspektiven.de/publikationen/fachzeitschrift/2014/artikel/was-kinder-sehen/